Violoncello «Mara» nach Antonio Stradivari. Thiemo Schutter, Rahel Widmer I Bern, 2023. Verkauft. Das «Mara» ist wohl eines der berühmtesten Cellos von Antonio Stradivari. Gebaut 1711 in Cremona – heute gespielt von Christian Poltéra, der uns ermöglicht hat, das Cello für eine Kopie zu vermessen.
Prozess
Die Dokumentation
Für das Vermessen von so einem wertvollen Instrument, suchen wir Wege und Mittel, das Kulturgut nicht mit Messgeräten zu gefährden / zu schädigen. Mittels Fotogrammetrie (Bildmessung) lässt sich ein virtuelles 3d-Modell erstellen. Mit dieser Methode gewinnen wir einerseits sehr präzise Informationen und andererseits können wir die Sicherheit des Instruments garantieren. Andreas Hochuli (Restaurator und Konservator) macht diesen «Scan» sowie hochaufgelöstes Bildmaterial für uns.
Der Bau
Ein solches Projekt, eine «exakte Kopie», erfordert deutlich mehr Investition als ein «eigenes Modell». Von asymmetrischen, unterschiedlichen Decken- und Bodenumrissen bis hin zum Lackbild, das die Geschichte von mehreren Jahrhunderten erzählt: Wir sind gefordert, Arbeitsweisen zu kreieren, die von der gelernten Bauweise abweichen. Bei einem Instrument wie dem «Mara», das so viel erlebt hat, gilt es auch, sämtliche Restaurationen, die das Instrument hat über sich ergehen lassen müssen, zu erkennen. «Ungesunde» Verformungen wollen wir natürlich nicht kopieren. Hier gilt es also zu interpretieren, wie z.B eine Bodenwölbung in ihrer ursprünglichen Form, in Stradivaris Werkstatt, gestaltet wurde.